Eine neue Studie des Think-Tanks Future Business Group in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommunikations-Akademie beleuchtet mit Autor und Zukunftsforscher Oliver W. Schwarzmann die „Zukunft des Verkaufens im multimedial-mobilen Zeitalter“.

Das mobile Internet mit seinen Informations- und Empfehlungsdiensten, Erfahrungsaustausch- und Meinungsportalen und nicht zuletzt Preisvergleichs-
und Rabattsystemen verändert das Konsumverhalten und Marktgeschehnis in nie dagewesener Weise. Smartphone und Tablet-PC werden zu den engsten Vertrauten
im Alltag, steuern mittlerweile die Wahrnehmung und damit Meinung und Anspruch des Verbrauchers.

Das Netz bietet jedoch nicht nur schier unbegrenzte Information und Austausch zu jeder Zeit an jedem Ort, sondern verleiht dem Nutzer eine neue Macht – er kann nicht nur den günstigsten Preis und die beste Verfügbarkeit eines jeden Produktes in Sekundenschnelle ermitteln, er ist nunmehr auch in der Lage, seine Ansichten öffentlich zu
machen. Diese Fähigkeiten mischen die Karten im Markt neu – Unternehmen sind im Netz zur Passivität gezwungen, darauf angewiesen, dass Nutzer ihre
Angebote auswählen und sich zudem positiv darüber äußern. „Die Marketingmacht ist auf die Seite des Kunden gewechselt“, so Zukunftsforscher
Oliver W. Schwarzmann. Und er sagt weiter: „Aus Verkaufen wird nicht nur Einkaufen. Der Kunde ist auch Botschafter. Vielen Unternehmen sind die
Konsequenzen daraus noch gar nicht bewusst“

Sich im Internet mit herkömmlichen Verkaufsmethoden niederzulassen, brächte daher keinen Erfolg. Sie versagten ihren Dienst bereits schon in der realen Welt, so die Studie, was die Netzwelt letztlich nur weiter vorantreibe. Denn dort dominiere, konstatiert Schwarzmann, zum einen eine rigorose Preiskampfkultur inklusive
hoher Serviceprivilegien, wie schnelle, zunehmend kostenlose Lieferung und große Rücksendungsfreiheiten. Zum anderen herrsche im Netz bei aller technischen Modernität ein ausgeprägter Werte-Konservatismus, der Gesellschaft, Politik und die Wirtschaft insgesamt beeinflusse. Es ginge in der hypertransparenten Netzwelt im Kern um Glaubwürdigkeit, Empathie, Fantasie und Identität, weshalb eben Social Media und kreative Selbstpräsentationsplattformen wie youtube boomten.

Attribute, die auch in der realen (Wirtschafts-)Welt gefordert würden, weil Unternehmen diese in ihrem rigorosen Kosten-Nutzen-Streben nie wirklich berücksichtigt hätten. Man müsse hierzu nur das herrschende Misstrauen der Verbraucher gegenüber Konzernen betrachten.

Eine weitere, wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass die Netzwelt die reale (Markt-)Welt und die Ansprüche an sie zwar zunehmend bestimme, selbst
aber kein klassischer Direktmarkt sei. Schon gar nicht für Informationen. Das Netz werde die Kostenlos-Kultur weiter pflegen, ganz unter dem Motto des
für alle zugänglichen, partizipativen Mediums, hauptsächlich finanziert durch Werbung. „Wir müssen das Netz als allgegenwärtiges Informations-,
Interaktions-, Service-, Beziehungs- und Selbstverwirklichungsmedium begreifen“, resümiert Schwarzmann, „das die neuen Standards setzt für die
Gesellschaft und ihre Märkte.“

Hier kann die Studie kostenlos heruntergeladen werden.

http://www.ek-akademie.de/Die-Zukunft-des-Verkaufen.146.0.html