Am 20. Juni wurden im Behringer Schlosspark die Kunstwerke des 18. Bildhauersymposiums feierlich übergeben. Mehr als 80 Kunstinteressierte waren in den Hof des „Schlosshotels am Hainich“ gekommen, um dabei zu sein.
Viele Menschen hatten im Vorfeld Bedenken beim Titel unseres Symposiums. Sie wiesen uns auf die „Stolpersteine“ hin, die an jüdische Bewohner in vielen deutschen Städten erinnern, die während der NS-Zeit ihr Leben in den Konzentrationslagern verloren. Doch welche Überraschung! Bei mehr als 220 Projektvorschlägen fand sich keine Bewerbung, die in diese Richtung ging.
Wir wollten einfach sehen, wie Künstler dieses Thema heute umsetzen.
Die Band des diakonischen Werkes unter Leitung von Frau Grüneberg hat uns die Inspiration für den Titel des diesjährigen Symposiums „Stolpersteine“ geliefert.
Die Bildhauersymposien am Nationalpark Hainich haben sich zu einem regional bedeutenden Projekt für den Kulturraum der Welterberegion Wartburg – Hainich mit internationaler Beteiligung und überregionaler Ausstrahlung entwickelt.
Das war mit dem Motto- „Früher fuhr man durch und heute fährt man hin.“ – 1996 schon ein Ziel des Projektes.
Kunst und Kultur breiten Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen, das ist unser Anliegen.
Die ausgewählten Werke geben einen speziellen Einblick aus Sicht unserer Künstler zum Thema Stolpersteine.
Sebastian David aus Deutschland mit seinen Stolpersteinen aus Eschenholz in Form einer dreiteiligen Klangskulptur.
Sebastian David arbeitet auch noch als Instrumentenbauer und Musiker und so lag der Projektvorschlag geradezu auf der Hand.
Hermann Gschaider, ursprünglich aus Österreich, lebt jetzt in Sofia und bearbeitete einen drei Meter langen Stein auf dem ein weiterer Stein „rollt“ obwohl er eckig ist, einen „Rolling Stone“.
Susheila Jamieson aus Schottland bearbeitete fünf unterschiedlich große Findlinge zu einer Gruppe von „Stolpersteinen“, die anmuten wie übergroße Fossillien.
Volker Beier aus Chemnitz ist schon zum 3. Mal zu Gast in Behringen und fertigt einen Frauenakt aus Sandstein mit dem Titel „Sex-Stolperstein“
Eric Frank, ebenfalls aus Deutschland formt einen Stolperstein als Sitzgelegenheit, einen „Silent Place“.
Diese Sitzgelegenheit lädt die Besucher im Park zum Verweilen ein.
Und wir bleiben unserem Motto treu, dass wir Kunst zum in Besitz nehmen anbieten.
Und Maria Seborova aus Tschechien bearbeitet einen quadratischen, rötlichen Sandsteinblock mit geheimnisvollen Strukturen mit dem Titel „Alien“.
Sie alle haben sich zum Thema Stolpersteine Gedanken gemacht und immerhin 12 Tonnen Steine und einen mächtigen Eschenstamm in nur 10 Tagen in Kunstwerke verwandelt.
Die Erfurter Kunsthistorikerin Diana Trojka hielt die Laudatio.
Unsere Künstler haben bleibende Werte geschaffen für die Region und die Besucher, die diese Kunstwerke betrachten und sich an ihnen erfreuen.
Weitere Informationen unter www.bildhauersymposium.de
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