Alles, was wir fragen können, sagen wir nicht.

Jeder weiß es, doch nur wenige – insbesondere Verkäufer – beherzigen dies. Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten. Deshalb gilt: Als Verkäufer 2.0 die richtigen Fragen zu stellen bedeutet, aufrichtig an seinem Gegenüber interessiert zu sein. Wir wollen wissen, was in ihm vorgeht. Wie sie zu dem geworden sind, was sie heute sind. Jeder von uns erinnert sich, dass wir uns so als Kinder verhalten haben. Geschadet hat uns diese liebenswerte Naivität nicht. Im Gegenteil, sie war früher und ist bis heute sehr nützlich.

Schließen Sie für 20 Sekunden die Augen und erinnern Sie sich an die Zeit, als Sie ein kleines Kind waren. Da zogen eines Tages neue Leute in Ihre Straße. Eine Familie mit zwei Kindern, die ungefähr genauso alt waren wie Sie damals. Es dauerte wohl keine Stunde, da wollten Sie alles – soweit dies möglich war – über die “neuen” Kinder und auch über deren Eltern wissen. Und wie viele Fragen Sie da gestellt haben. Und was Sie da alles wissen wollten. Wo kommst du her? Warum bist du hierhin gezogen? Wolltest du überhaupt umziehen? Was ist jetzt mit deinen Freunden? Was ist dein Vater von Beruf? Und was macht deine Mutter?

Dass wir in vielerlei Hinsicht von Kindern lernen können – ja, von uns selbst, als wir noch Kind waren, dass dürfte genauso bekannt wie richtig sein. Das Neue Testament (… und werdet ihr nicht wie die Kinder …) sowie Herbert Grönemeyer (Gebt den Kindern das Kommando …) sind nur zwei Testimonials, wie man im Marketing-Deutsch sagt. Es gibt noch Ungezählte mehr. Wir als Verkäufer 2.0 sollten stolz darauf sein, falls es uns gelungen ist, die kindlich-naive Neugier nicht nur zu bewahren, sondern sie zu pflegen, zu kultivieren und Tag für Tag zu praktizieren.